Über das Geistige in der Quantenphysik




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Inhalt, Leseprobe

Mandelexperiment
Erkenntnisse
Erklärungsmodelle
Gültigkeitsbereiche
Materie
Dualität im Raum
Nichtlokalität
Nichtkausalität
Aktive Information
Übergangswahr-scheinlichkeiten
Virtuelle Zustände
Eigenschaften der Quantenobjekte
Ordnungsprinzipien
Ausschlussprinzip
Erhaltungssätze

Folgerungen:
Evolution, Prädarwinismus
Bewusstsein 1
Bewusstsein 2
Exozytose-Modell
Kategorien geistiger Wirkkräfte
Werte und Religion

Was hat die Quantenphysik mit Seele und Gott zu tun?
Eigentlich nichts - sagen die Einen.
Sie ist das Tor zur geistigen Welt - sagen Andere.


Und wenn die Quantenphysik das Tor ist, wie kann man sich das genauer vorstellen?
Gibt es eine Theorie, die die Physik der geistigen mit der materiellen Welt vereinigt?
Die m.E. beste Theorie ist das Subquanten-Modell von Prof. Johannes Heinrich Matthaei.
Viel bekannter, aber weit weniger passend ist das Quantenmodell von Prof. H. P. Dürr.

Es gibt noch andere Theorien. Die gemeinsame These der meisten Modelle lautet:
"Geist ist ebenso wirklich wie die materielle Welt, aber unabhängig von ihr und fähig, auf sie einzuwirken".
Wenn Sie an diesen Erklärungsmodellen interessiert sind siehe Erklärungsmodelle.

Im Folgenden beschreibe ich anhand des Logosmodells des Quantenchemikers Prof. Lothar Schäfer die besonderen Eigenheiten der Quantenphysik generell, und dabei speziell Schäfers Interpretation dieser Eigenheiten durch nichtmaterielle Kräfte.

Das Logos-Modell

Der folgende Text behandelt das faszinierende Buch "Versteckte Wirklichkeit" des Physikochemikers Lothar Schäfer, Universität Arkansas. Schäfers These ist: Kernprobleme der Quantenphysik wie die Prinzipien, Symmetrien und Überlagerungen kann man als
"nichtmaterielle Wirkkräfte mit bewusstseins-ähnlichen Qualitäten" interpretieren.

Im Folgenden versuche ich, die Schäfersche These auch für physikalisch wenig gebildete Leser so kurz und klar wie möglich zu entwickeln und verständlich zu machen.
Es wird ein hochinteressanter Ausflug in die merkwürdige Welt der Quantenphysik.

Die Grundthese der klassischen Makrophysik
Nach ihr gehen alle Kräfte von den Teilchen aus. So erzeugt die Masse-Eigenschaft von Elektronen und Protonen die Gravitationskraft, ihre Ladungseigenschaften die elektrischen Kräfte und ihr Spin den Magnetismus. Die Vermittler dieser Kräfte sind ebenfalls Teilchen, z.B. die Photonen und die (postulierten) Gravitonen. Auch die überschüssige Gravitation im Kosmos wird auf Teilchen zurückgeführt, die sog. dunkle Materie, und ebenso muss es mit der dunklen Energie sein. Jede Kraft hat in diesem Materie-Konzept einen definierbaren Ausgangspunkt, d.h. eine Quelle mit einem Ort im Raum und mit messbaren Eigenschaften, die diese Kraft verursachen. Und alle Kausalitäten gehen auf einen Uranfang/Urknall zurück.

Wirkkräfte, die nicht auf messbaren Teilchen beruhen, die keine lokalisierbare Quelle mit messbaren Eigenschaften haben und nicht auf messbarer Energie beruhen, solche Wirkkräfte wären immateriell. Sie sind in der Makrophysik unbekannt. Und weil die Makrophysik die Welt recht gut erklärt, meinen die meisten Physiker, dass es immaterielle Wirkkräfte auch nicht geben kann. Zumindest nicht in dem Sinn, dass sie auf Materie wirken und im materiellen Geschehen etwas bewirken könnten. In der Quantenphysik allerdings gibt es da einige Probleme.

Das Besondere der Quantenphysik (Mikrophysik)
Da ist zunächst die irritierende Erkenntnis, dass Teilchen normalerweise - d.h. wenn sie nicht gemessen oder beobachtet werden - nicht die Form lokalisierbarer Kügelchen haben, sondern dass sie als ein unendlich ausgedehntes, schwingendes Wahrscheinlichkeitsfeld im gesamten Raum verschmiert sind. Man könnte meinen, das sei nur eine theoretisch-mathematische Vorstellung. Aber das ist falsch, denn diese Wahrscheinlichkeitsfelder erzeugen unmittelbar Realität. Darauf beruhen die großen Anwendungserfolge der Quantenphysik.
Weiterhin irritierend ist, dass es Kräfte gibt, die auf Teilchen wirken, jedoch nicht mit Energie verbunden sind und nicht auf definierbaren Teilcheneigenschaften beruhen. Beispiele sind das Ausschlussprinzip von Wolfgang Pauli, die vielzitierte und bekannte Quantenteleportation oder die aktive Information in Mehrwegeexperimenten (siehe weiter unten).

Diese Entdeckungen führen dazu, dass die philosophisch interessierten Quantenphysiker zu der sokratischen Haltung des "ich weiss, dass ich nichts weiss" tendieren und damit mystisch-esoterischen Phänomenen gegenüber offener sind als ihre mechanistisch denkenden Kollegen der Makrophysik, der Biologie und der Hirnforschung, die meist atheistisch denken. Planck, Heisenberg, Schrödinger, Pauli, Bohm, Eccles, Schäfer uvam. sind Beispiele für offene und nachdenkliche Haltungen.


Kurzfassung.
Die quantenphysikalischen Experimente zeigen:
Die gesamte Wirklichkeit ist dual, sie zerfällt in zwei grundsätzlich verschiedene Wirklichkeiten. Jedes Materieteilchen (=jedes Quant) kann in zwei grundverschiedenen Zuständen existieren und erzeugt damit zwei Welten, die i.a. Aktualität und Potentialität genannt werden:
- Teilchen können die Form von Kügelchen annehmen und dabei messbare physikalische Eigenschaften zeigen (z.B. Ladung oder Masse). Sie erzeugen dadurch die uns gewohnte Raum-Zeit-Welt, die Aktualität, und
- Teilchen können sich unserer Beobachtung entziehen in einen unmessbaren anderen Zustand, in dem ihre möglichen Eigenschaften als Wahrscheinlichkeitswellen im Raum verteilt sind, die Potentialität. Dabei sind sie ständig auf dem Sprung, sich bei Beobachtung sofort in die Aktualität zu begeben. Hierbei waltet als Gesetz die von Erwin Schrödinger formulierte PSI-Funktion. Sie lässt beim "Zusammenbruch der Potentialität" bestimmte wahrscheinliche Wahlfreiheiten bezüglich messbarer Werte zu, die das Quant dann in einem Atom- oder Molekülsystem annimmt.


Atomare Teilchen, Quanten, nehmen den einen oder anderen Zustand als Teilchen oder als Wahrscheinlichkeitswelle an, je nachdem ob sie beobachtet werden können oder nicht. Unser gesamter Kosmos, die Biosphäre und wir Menschen sind die Aktualität, die jedoch nur ein spezieller Fall der Gesamtwirklichkeit ist, etwa vergleichbar mit der beobachtbaren Spitze eines Eisbergs, oder mit einer Wolke aus kondensiertem Wasserdampf.

Beim Übergang von der Potentialiät zur Aktualität nehmen bestimmte energetisch gleichwertige messbare Eigenschaften (z.B. Spin oder Bahnneigungswinkel eines Elektrons) ihre dann aktuellen und stabilen Werte rein zufällig, jedoch mit einer errechen- bzw. vorhersagbaren Wahrscheinlichkeit an. Diese sogenannten 'Übergangswahrscheinlichkeiten' hängen von der Umgebung ab. Meist haben Übergangswahrscheinlichkeiten den Wert 1, d.h. ein bestimmter Wert muss sich einstellen. Oft jedoch stehen mehrere Werte zur Auswahl, wobei deren Übergangswahrscheinlichkeiten zu einer Begünstigung bestimmter Werte führen.
Schäfer sagt: Über die Aktualität (also z.B. über ein Experiment oder über ein im Aufbau befindliches Großmolekül, z.B. bei der Kopie einer DNS) gibt es in der Potentialität eine Information, ein Wissen über die Aktualität, und diese Information bewirkt die Eigenschaften bzw. das Verhalten der Teilchen (i.a. der Elektronen) bei ihrem Übergang in die Aktualität. Diese Quanteninformation wirkt energie-, ort- und zeitlos, nichtlokal im gesamten kosmischen Raum, hat keinen Informationsträger und keine lokalisierbare Quelle. Sie wirkt - anders als die materiellen physikalischen Kräfte - nicht in der Aktualität von Teilchen zu Teilchen, sondern im Übergang der dualen Welt der Potentialität in die Aktualität. Sie ist somit per definitionem eine immaterielle Wirkkraft. Schäfer vergleicht sie mit einem Gedanken im Bewusstsein.

Die von Erwin Schrödinger formulierte Wahrscheinlichkeitsfunktion, die PSI-Funktion, kann dieses Verhalten modellieren. Sie hat sich in der Quantenmechanik und Quantenchemie zur Vorhersage der Strukturen von Molekülen ua. seit Jahrzehnten bewährt. Was tatsächlich abläuft und warum, das können wir nicht wissen, weil wir es nicht beobachten können.

Quantenphysik und Evolution/Mutation
Jedes atomare System, jedes Molekül der Aktualität ist die Aktualisierung von Werten seiner Möglichkeitswellen in der Potentialität. Schäfer sagt: "Wenn sich eine DNS teilt, geschieht dies aus Sicht der Quantenchemie so, dass die zweite DNS eine zweite Aktualisierung des selben Möglichkeitsmodells ist. Da in einer Ansammlung von Nucleotiden zahllose energetisch gleichwertige stabile Zustände existieren, von denen nur einer besetzt wird, während die anderen leer sind, können im Rahmen der für diese DNS typischen Übergangswahrscheinlichkeiten einzelne Elektronen in der neuen DNS zufällig andere Werte annehmen. Dies hat - ohne Verletzung der Energieerhaltungssätze! - lokale Differenzen zur ersten DNS zu Folge. Diese Differenzen sind nicht chaotisch zufällig, wie allgemein angenommen, sondern sie sind durch ihre spezifischen Übergangs-Wahrscheinlichkeiten vom Logos der Gesamtheit begünstigt, sozusagen gewollt. Die Beobachtung zeigt ja auch, wie überraschend schnell neue Arten entstehen können. Demnach sind wir Menschen nicht das Ergebnis "einer Folge von Irrtümern der Evolution", sondern einer Folge von Begünstigungen, die sich aus dem Wesen der Quantenzufälligkeit beim Übergang von der Potentialität in die Aktualität ergeben, d.h. aus dem Logos des Gesamtsystems." Die quantische Zufälligkeit bei der DNS-Kopie ist ein neues Mutagen, eine neue und zusätzliche Ursache für Mutationen und vielleicht sogar die wichtigste aller bekannten Ursachen.

Hierdurch entsteht eine grundätzlich neue Sichtweise der Evolution, die beide zur Zeit verfeindeten Vorstellungen vereinen kann. Der gewisse biologische Entwicklungen begünstigende "Logos des Gesamtsystems" (Schäfer) kann sowohl als materielle Gesetzmäßigkeit wie als gewollte Schöpfung interpretiert werden! Beides schließt sich nicht aus, sondern ergänzt sich. Die Arten und wir Menschen sind - quantenphysikalisch gesehen- nicht chaotisch zufällig sondern begünstigend zufällig entstanden, d.h. wir sind im Rahmen der äußeren Umstände die wahrscheinlichste aller möglichen Entwicklungen. Nicht nur, wie bekannt, aus Sicht der Selektion, sondern besonders auch aus Sicht der Mutation.

Quantenphysik und Geist/Bewusstsein
Nach Schäfer zeigen beide Zustandswelten, Aktualität und Potentialität, geist-ähnliche Aspekte:
Die Struktur unserer Welt ergibt sich wesentlich durch immaterielle Ordnungsprinzipien wie die Psi-Funktion, das Pauli-Prinzip (siehe unten), Information als Wirkkraft und die Erhaltungssätze (für Energie, Ladung, Masse usw.). Vieles deutet darauf hin, dass solche immateriellen Ordnungsprinzipien auch im biologischen Bereich wirksam sind, z.B. das "Überleben Wollen" der Gene, d.h. ihre Replikationsdynamik durch Kopie und Artenvielfalt, physikalisch bislang nicht erklärbar.
Weiter: In der Potentialität sind die Quantenobjekte nicht getrennt, sondern sie nehmen nichtlokal grundsätzlich den gesamten Raum ein und können im gesamten Raum auf ebenso nichtlokale, d.h. global gleichzeitig vorhandene Information reagieren. Die Potentialität hat damit laut Schäfer einen ganzheitlichen Aspekt. Weiterhin zeigt sie im Quantenzufall Aspekte von Spontaneität und Potentialität.
Ähnlich ist unser Bewusstsein charakterisiert durch
- Ganzheitlichkeit,
- Information als Wirkkraft,
- Spontaneität bzw. Freiheit,
- Potentialität von Gedanken und
- Nichtlokalisierbarkeit im Hirn.

Möchte man Bewusstsein erklären, meint deshalb Schäfer, dann sei es vernünftig und realistisch, diese Analogien in die Hypothesen mit einzuschließen, anstatt sich nur allein auf messbare Physik und Chemie zu beschränken, wie es die moderne Hirnforschung mit ihren rudimentären Experimenten bislang vergeblich versucht (s. Startseite-"Hirnforschung").

Zusammenfassend kann man in Übereinstimmung mit den Erkenntnissen der Quantenphysik und ohne Verletzung der Gesetze der Makrophysik folgende Hypothese erstellen:
Kosmos, Biosphäre und Hirn sind nicht chaotisch zufällig entstanden, sondern sie sind Begünstigungen von in der Potentialität gegründeten geistigen Wirkkräften, die in der Materie als immaterielle Ordnungsprinzipien und evtl. darüber hinaus in den Genen als immaterielle Überlebensprinzipien und im Menschen als immaterielles Selbst, d.i. als Bewusstsein, Intuition und innere Ich-Bewusstheit erkennbar sind. Noch pointierter meinen Schäfer und Andere: "Unsere Ich-Bewusstheit hat Teil an einem universellen Bewusstsein in der Potentialität." Das mythische Bild hierfür ist: Als reines Ich-Bewusstsein sind wir "Ebenbild Gottes". Die quantenphysikalisch begründete Weltsicht ist offen für die subjektiven Erfahrungen für die Dualität von Geist und Materie, sowie dafür, unsere Ich-Bewusstheit, das Ich der Seele, als so ganz anders und unsterblich anzunehmen, wie es sich aus den anderen Kapiteln dieser Webseite ergibt.

Die Verwandtschaft von quantenphysikalischen Phänomenen und Geist/Bewusstsein zeigt der Quantenchemiker Schäfer vor allem an dem Which-way-Experiment von Leonard Mandel. Zur Beschreibung des Experiments von Mandel für interessierte Laien klicken Sie auf Mandel.

Zusammen mit zwei weiteren berühmten Experimenten, dem Doppelspalt- und dem EPR-Experiment, ergeben sich folgende Erkenntnise:

Experimentelle Erkenntnisse

- Alle Quantenobjekte bis hin zu Großmolekülen und Viren zeigen nachweislich eine Doppelnatur: Sie können als Teilchen, Atome oder Moleküle existieren mit messbaren physikalischen Eigenschaften, oder aber als Möglichkeitswellen für diese Eigenschaften. Es ist nicht so, wie oft fälschlich angenommen wird, dass die Möglichkeitswelle (die PSI-Funktion) nur ein mathematisches Modell sei, das Teilchen aber tatsächlich irgendwo als Teilchen existiert. Es ist vielmehr so, dass die Existenz als Möglichkeitswelle ein eigenes, komplementäres Sein ist, eine eigene Realität, ohne die die typischen quantenphysikalischen Effekte nicht verständlich sind. Der Nobelpreisträger Richard Feynman stellt dies in seinen berühmten "Vorlesungen über Quantenelektrodynamik (QED)", Piper 1999, anhand vieler Experimente überzeugend dar.
- Der Übergang von der Potentialität in die Aktualität, wird durch Information über das Szenario als Wirkursache geleitet. Information als Wirkursache gibt den Rahmen für die in diesem Augenblick aktualisierbaren Werte.
- Die Wahl eines Wertes aus diesem Rahmen, z.B. die Wahl des Erscheinungsortes auf einem Display, erfolgt spontan.
- Quantenobjekte zeigen sich als Teilchen, wenn wir wissen können (Schäfer), auf welchem Weg die Photonen den Apparat durchlaufen, andernfalls zeigen sie Beugungs-und Interferenzeffekte als Wahrscheinlichkeitswelle.
- Zwei verschränkte Teilchen (i.w. Quanten gleichen Ursprungs) an verschiedenen Orten wissen um den Zustand des Anderen. Wird der Zustand des Einen verändert, ändert sich der Zustand des Anderen zeitgleich und unabhängig von der Entfernung, als ob sie ein Ganzes wären. Es gibt das Phänomen der Ganzheit scheinbar lokal getrennter Teilchen.
- Quantensprünge: Quantische Strahlenemission und radioaktiver Zerfall geschehen als Einzelereignisse spontan und ohne uns bekannte Ursache. Sie sind aus unserer Sicht rein zufällig.


Quantenprozesse in der Potentialität können somit

nichtlokal, informationsgesteuert, ganzheitlich, und nichtkausal-spontan

sein. Hierzu gibt es einige

Erklärungsmodelle

- Kopenhagener Interpretation von 1927: Niels Bohr war Pragmatiker. Für ihn hat die Physik nicht die Aufgabe, das Wesen der Natur zu ergründen, sondern lediglich die, das Messbare durch mathematische Modelle zu unterstützen, um Vorhersagen für die praktische Anwendung zu erhalten. In dieser Hinsicht hat sich die Mathematik der PSI-Funktion seit Jahrzehnten tausendfach bewährt, z.B. in der Quantenelektrodynamik (QED), Quantenoptik, Quantenchemie und Nanophysik. Pragmatiker fragen nicht nach dem Wesen der Dinge, mit denen sie umgehen.

- Lotsenwellenmodell: Nach diesem Modell von David Bohm existiert zu jedem Teilchen eine nichtmaterielle Lotsenwelle, die die vor dem Teilchen liegende Situation mit Überlichtgeschwindigkeit erkundet und daraufhin das Teilchen mit einer unbekannten, neuartigen halbmateriellen Kraft zu einem angemessenen Verhalten zwingt. Diese Theorie ist falsifiziert und nicht mehr aktuell.

- Viele Welten-Theorie: Diese Theorie von Hugh Everett taucht immer wieder in Feuilletons und Science-Fiction-Romanen auf. Nach ihr werden diskrete Wahrscheinlichkeiten der PSI-Funktion so interpretiert, dass jede Möglichkeit realisiert wird, allerdings in jeweils einem anderen Universum. Entsprechend gibt es Aberbillionen von Universen, und in vielen dieser Universen gibt es Menschen, die über diese Dinge so nachdenken wie wir, vielleicht ein wenig anders, weil ihr Universum ein klein wenig anders aussieht als unseres. Diese Theorie liefert keine überprüfbaren Aussagen, hat also nur spekulativen Wert

- Duale Wechselwirkungstheorie: Diese Theorie geht auf Planck, Schrödinger und Heisenberg zurück und wurde von vielen anderen weiter entwickelt [Lit. 36,40-43]. Sie geht aus von den oben angedeuteten zwei Welten: der Aktualität und der Potentialität, die in einem dualen Wechselwirkungsverhältnis stehen, wie es das Mandelexperiment beispielhaft zeigt. Die Potentialität erhält Information aus der Aktualität und wirkt entsprechend beim Übergang in die Aktualität. Diese duale Theorie ist einfach, plausibel, und in der Lage, quantenphysikalische Phänomene zu erklären. Sie ist deshalb im Sinne des Erkenntnistheoretikers Karl Popper "wahrheitsähnlicher" als die Vorstellungen der klassischen Makrophysik und die anderen o.g. Modelle. Von Hans-Peter Dürr wird sie allerdings weit überzogen auch auf einige unpassende parapsychologische Beispiele übertragen (zur Kritik der Dürrschen Thesen siehe mein Buch).

- String-Theorien: Sie setzen hochdimensionale (>10) Mikroräume voraus und liefern bis heute ebenfalls keine überprüfbaren Aussagen. Allerdings sind aus Sicht der weiterführenden Physik geistiger Energien von Matthaei string-ähnliche Subquanten Träger aller geistenergetischen Strukturen (also unserer Seelen, von Geistwesen, Gott, Astral-, Kausal- u.a. geistigen Welten). Damit wären die Strings oder string-ähnliche Subquanten die gesuchten Bindeglieder, die "missing links" zwischen der geistigen und der materiellen Welt. Sie wirken in materiellen Quanten und ebenso und auch zugleich in immateriellen Energiestrukturen, z.B. auch im Denken und Wollen unserer Seele. Die von Matthaei erweiterte Stringtheorie ist die im Sinne Poppers zur Zeit "wahrheitsähnlichste" Vorstellung: Sie kann von allen Theorien die meisten Phänomene (materielle und immateriell-parapsychologische, also transzendentes Wirken in beiden Richtungen) erklären.

Gültigkeitsbereiche der Quantenphysik

Es wird oft angenommen, dass die quantischen Phänomene im Bereich der Makrophysik und Chemie keine Rolle mehr spielen, weil sie sich statistisch ausmitteln. Dies ist meist richtig, denn wenn die Kohärenz der Möglichkeitswellen der Quanten eines Systems auf Grund seiner Größe nicht mehr gewährleistet ist, wird das Quantensystem "dekohärent" und "kollabiert" als messbares Objekt in die Aktualität. Es gibt jedoch wichtige Prozesse, bei denen dies nicht gilt:
- In der Hirnrinde (Kortex) arbeiten die Synapsen der neokortikalen Säulen quantisch, das bedeutet: mit Wahrscheinlichkeiten. John Eccles und Friedrich Beck entwickelten 1992 ein Modell, wie die immaterielle Energie des bewussten Willens über Beeinflussung dieser quantischen Wahrscheinlichkeiten Hirnprozesse steuern könnte, ohne das Gesetz der Energieerhaltung zu verletzen [Lit. 40 Kap. 9, Lit. 41]. Näheres siehe unter "Exozytose" weiter unten oder hier.
- Schäfer S. 98: „Der Erfolg der Quantenchemie bei der zuverlässigen Berechnung der Eigenschaften von Molekülen unabhängig von ihrer Größe zeigt, dass alle Moleküle, ob groß oder klein, Quantensysteme sind.“ Somit hängt auch die Struktur der neuen DNS bei Befruchtung und Zellteilungen von berechenbaren quantischen Zufälligkeiten ab. Daraus könnte sich die hohe Erfolgsrate bei der quantisch-zufälligen Evolution/Mutation erklären (s. unter "Evolution").
- Das Selbe gilt bei der Zellteilung in den Organen und bei der Synthese von Eiweißmolekülen durch die DNS. Auch hierbei treten quantische Zufälligkeiten auf. So könnten z.B. Quanteneffekte als quantisch-transzendente Brücken bei geistig verursachten Krankheiten und Heilungen eine wichtige Rolle spielen.

Im Folgenden werden einige grundlegende Begriffe wie Materie, Kausalität, Information u.a. aus Sicht der Quantenphysik genauer beschrieben. Eilige Leser mögen gleich bei "Evolution" weiter lesen.

Materie

Solange ein Teilchen nicht beobachtet wird, kann man über seine Existenz keine Aussage machen. Es gibt nur "im Raum verteilte Möglichkeiten für Messresultate" (Heisenberg). Diese Wahrscheinlichkeiten sind für ein bestimmtes System (Atom, Molekül, Kristall) mathematisch definiert und vorhersagbar durch die PSI-Funktion von Schrödinger. Beim Elektron betreffen die möglichen Messresultate die physikalischen Zustände Bahnmoment, Richtung des Bahnmoments und Richtung des Spinmoments. Die Amplitude der PSI-Funktion (genauer: ihr Quadrat) zeigt dann die Wahrscheinlichkeit dafür, ein Elektron mit bestimmten Werten dieser Eigenschaften an einem bestimmten Ort zu finden. Die PSI-Funktion beschreibt i.a. eine Art Wolke im Raum, die sich ins Unendliche verdünnt, manchmal auch nur einige diskrete Zustände, zum Beispiel im Mandelexperiment eine Wahrscheinlichkeit für den linken und eine für den rechten Weg. Ein Klick auf das nebenstehende Bild zeigt die zum Verständnis nötigen Kommentare. Heisenberg sagte: "Atome als einfache körperliche Gegenstände gibt es nicht. Die Wirklichkeit von Quantenobjekten liegt zwischen einer Idee von einem Ding und einem wirklichen Ding. Quantenobjekte sind eine Möglichkeit, eine Tendenz zum Sein".
Zusätzlich zeigt die Natur auch Ordnungsprinzipien, denen die Teilchen gehorchen, die jedoch nicht durch ihre physikalischen Eigenschaften erklärbar sind, z.B. das Ausschlussprinzip von Pauli. Hierzu unten mehr.

Ganzheitliche Dualität im Raum

In unserer Welt der Alltagserfahrung haben die „Etwase“, die wir Dinge nennen, einen Ort, Ortsveränderungen benötigen Zeit, und sie haben messbare Eigenschaften. Die Messbarkeit von Raum und Zeit wird ermöglicht durch die messbaren Eigenschaften der Dinge (Ausdehnung, Masse usw.). Wir sind daran gewöhnt, dass jedes Ding Raum benötigt, und dass die Dinge kompakt sind (wo ein Ding ist, kann kein anderes sein).
Nun ist der Raum, den die festen Dinge einnehmen, zu 99,99% im makrophysikalischen Sinn leer. Vergrößert man einen Atomkern auf Tennisballgröße, dann füllen seine Elektronenwolken den Raum des Kölner Doms! Und erst dahinter beginnen die Elektronenwolken des nächsten Atoms. Und auch als Teilchen sind die Elektronen keine festen Kügelchen, sondern sie sind eher variable Energiewirbel (Meyl) oder "Aktivitätszentren" (Ford, Turtur).

Teilchen und damit alle Dinge belegen also als Aktualität so gut wie keinen Platz im Raum. Und wenn sie als Wahrscheinlichkeitswelle in der Potentialität "verschmiert" sind, belegen sie den gesamten Raum und haben damit keinen Ort mehr. Aktualität und Potentialität sind einerseits physikalisch grundsätzlich verschiedene Welten, andererseits aber zugleich eine ganzheitliche, integrierte Dualität. Sie bilden eine Ganzheit im unendlichen Raum. Schäfer S. 120: „In den Beobachtungen der räumlichen und zeitlichen Nichtlokalität stoßen wir auf die Eigenschaft der Wirklichkeit, ein Ganzes zu sein.“ Diese Ganzheit der Wirklichkeit realisiert sich darin, „dass sich die unbeobachtbaren Prozesse, die einem in der Raumzeit beobachtbaren quantischen Vorgang unterliegen, außerhalb der Raumzeit abspielen“.

Nichtlokalität und Ganzheit

Nichtlokalität bedeutet nach Schäfer [Lit. 36, S. 56 ff], dass "etwas, das jetzt und sozusagen am anderen Ende des Universums geschieht, zeitlos sofort und überall, auch hier, einen unmittelbaren Einfluß haben kann ... Einflüsse sind in der Quantenwelt in einem Augenblick fernwirksam." Da die Dinge in der Potentialität also weder räumlich noch zeitlich getrennt sind, bilden sie eine Ganzheit: „Nichtlokalität bedeutet Ganzheit der Wirklichkeit an sich.“ Dies ist eine Anspielung auf Kant, denn in der Potentialität existieren die Dinge formlos und ohne messbare Eigenschaften, also im Sinne Kants 'an sich', bereit, sich blitzartig zu aktualisieren, wenn sie in der Aktualität als getrennte Dinge beobachtet werden, oder wenn in größeren atomaren Systemen die Kohärenz der Wahrscheinlichkeitswellen zerfällt (über die genauen Gründe für den Übergang aus der Potentialität in die Aktualität sind sich die Physiker noch uneins, das ist noch eines der großen Geheimnisse). Das Kant'sche Noumenon der 'Dinge an sich' ist im Sinne der Quantenphysik also kein metaphysisch Gedachtes, sondern ihm entspricht die physikalische Wirklichkeit der experimentell indirekt fassbaren anderen Realität der Potentialität.

Nichtkausalität

Die Phänomene des Quantensprungs (ein Elektron wechselt seine Umlaufebene und sendet ein Photon = Licht aus; das weiße Rauschen von Dioden o.a.) und des radioaktiven Zerfalls haben keine materielle Ursache, sie geschehen aus materieller Sicht rein zufällig, sie sind nichtkausal, allerdings statistisch geregelt durch die Gesetze einer Verteilungsfunktion, z.B. der Halbwertzeit. Ebenso nichtkausal zufällig ist die Aktualisierung möglicher energetisch gleichwertiger virtueller Zustände bei Mutationen (s.u.). Jedes einzelne dieser Phänomene ist für die Makrophysik ein echtes Wunder, denn es gibt keine Berührungskraft als Wirkursache. Dies falsifiziert das Grundprinzip des Materialismus, nach dem alles eine materielle Berührungskraft als Ursache hat und von dieser Ursache her erklärbar ist bzw. sein sollte.

Aber auch quantenphysikalisch sind sie rein zufällig in doppeltem Sinn: 1. liegen ihre möglichen Ursachen außerhalb unserer Erfahrungswelt, und 2. unterliegen sie klaren statistischen Gesetzen, z.B. der Halbwertszeit oder der Psi-Funktion. Allerdings wird die Wahrscheinlichkeit, mit der sich ein bestimmter Wert in der Aktualität zeigt, seine Übergangs-Wahrscheinlichkeit, durch Quanteninformation über die Umgebung beeinflusst. Als Realisierung von Möglichkeiten „sind Quantenzufälle transzendente physikalische Ereignisse. Ihre Wirkursachen sind Wahrscheinlichkeiten in der Potentialität.“ Da in diese jedoch Informationen über die Aktualität eingehen – Schäfer: sie „hängen von den Wahrscheinlichkeiten der beteiligten Zustände ab“ – können auch sonst wenig wahrscheinliche Zustände wahrscheinlicher werden. Die quantische Zufälligkeit wird also beeinflusst durch die momentane Struktur der Aktualität, durch den Rahmen, in dem etwas geschieht. Nicht das Ereignis selbst, sondern nur die Wahrscheinlichkeit seines Auftretens. Das könnte, wie wir noch sehen werden, die nicht-chaotischen, hierarchischen Prozesse der biologischen Evolution erklären.

Information als Wirkursache

Information ist ein Begriff der Nachrichtentechnik. Information besteht aus materiellen Zeichen oder Mustern, die von einem Sender ausgehen und bei einem Empfänger eine Wirkung erzeugen. Für Übertragung und Wirkung ist Energie nötig. Rein nachrichtentechnisch gesehen sind dies blinde Prozesse ohne Bedeutung. Bedeutung oder Sinn hat Information erst für den menschlichen Geist.
Dagegen zeigen das Mandel-Experiment ua., dass Quantenobjekte ein komplexes Szenario in seiner Bedeutung für Beobachtbarkeit "erkennen" und darauf "reagieren" können. Dabei gibt es keinen Sender, keinen Empfänger und keinen Energiefluss. Die Bedeutung entsteht sogar unabhängig von der physikalischen Gestaltung des Experiments! Es liegt eine energiefreie, unmittelbar wirkende sogenannte "aktive Information" vor, ein "aktives Wissen", dessen Wesen wir nicht kennen. Schäfer: „In informations-empfindlichen Systemen ist keine Energieübertragung nötig, um makroskopisch sichtbare Effekte hervorzurufen.“ Es gibt demnach „Kausalität durch aktive Information“. Dies ist eine bedeutsame Feststellung, denn Schäfer schreibt weiter [S. 61]: „In unserer Alltagswelt ist die Fähigkeit, auf die Bedeutung von Informationen zu reagieren, das Privileg eines Bewusstseins. Nun entdecken wir auch an der Wurzel der materiellen Wirklichkeit bewusstseinsartige Eigenschaften in Form eines nichtmateriellen, nichtenergetischen Prinzips: Information als effektive Wirkursache.

Aktive Information ist keine Berührungskraft, sondern eine Bedeutungskraft jenseits von Mustern, Zeichen und technischen Elementen, eine direkte Wirkursache, ein ganzheitliches Wissen, das Aktualität und Potentialität umfasst (Mandel-, Doppelspalt-, EPR-Experimente).

Übergangswahrscheinlichkeiten

Die Schrödingersche Wellengleichung, die PSI-Funktion, ist ein mathematisches Modell für in der Potentialität real existierende Wahrscheinlichkeitswellen für die Möglichkeit, dass eine Eigenschaft eines Quantenobjekts sich zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort als messbare Größe realisiert. Ihre Lösungen sind "Übergangswahrscheinlichkeiten" von Potentialität in Aktualität. Diese Funktion drückt nicht eine statistische Unsicherheit hinsichtlich vieler möglicher unbekannter Wirkursachen aus, sondern sie ist ein mathematisches Modell einer eigenständig existierenden Wahrscheinlichkeitswelle, aus der sich einer von vielen möglichen, virtuell genannten Zuständen aktualisieren muss. Die Möglichkeitswellen eines Quantenobjekts können sprunghaft je nach Szenario andere Formen annehmen. Schäfer S. 106: "Die Übergangs-Wahrscheinlichkeiten hängen von den Wahrscheinlichkeiten der beteiligten Zustände ab." Dieser außerordentlich wichtige Satz wird uns im Abschnitt "Evolution" wieder begegnen.

Virtuelle Zustände

Ein Elektron kann sich in einem Atom auf verschiedenen energetischen Ebenen aufhalten und verschiedene physikalische Zustände annehmen (s.oben unter "Materie"). Diese möglichen Zustände sind virtuelle Realitäten, die "in einem molekularen Übergang betreten werden können" (Schäfer). Zum Beispiel kann sein Spin up oder down sein, oder es kann durch Ausstoß oder Aufnahme eines Photons auf eine andere Ebene wechseln, wenn diese Ebene frei und wenn das Atom unbeobachtet ist. Es ist auch so, dass die aktualen, physikalischen Zustände aller Elektronen einen Atoms unterschiedlich sein müssen (s. unten unter "Ausschlussprinzip"). Bei großen Moleküle (DNS, Proteine) gibt es oft viele energetisch gleichwertige virtuelle Zustände, die für die Molekülbindung Verwendung finden können, und die zufällig ausgewählt werden können. Allerdings sagt Schäfer: „Quantensprünge sind zwar zufällig, aber das gilt nicht für die Ordnung eines Zustands, auf dem ein Quantensprung landet.“ Die Ordnung, d.h. das Ergebnis eines Quantensprungs kann im Rahmen seiner Übergangswahrscheinlichkeit statistisch vorhergesagt werden.

Da jede Bindung zwischen Atomen dadurch geschieht, dass ihre Elektronen aus verschiedenen möglichen gemeinsamen Bahnen bestimmte Bahnen auswählen, ist jedes Molekül eine Realisierung zuvor möglicher, virtueller Zustände. Diese virtuellen Zustände liegen vor als „Wahrscheinlichkeitsfelder, aus deren Wechselwirkungen die Eigenschaften eines Moleküls entstehen“ (Schäfer S. 98 und 124): „Weil die sichtbare Ordnung des Universums der phänotypische Ausdruck der Quantenwirklichkeit (der Potentialität) ist, entspringt jeder Aspekt der erfahrbaren Wirklichkeit einem Zustandsparameter der Quantenwirklichkeit“. Jedes zufällige Quantenereignis ist die Realisierung einer virtuell bereits definierten Möglichkeit in Abhängigkeit der vorliegenden Aktualität.

Quantenobjekte der Potentialität sind somit durch folgende Eigenschaften charakterisiert:

Eigenschaften von Quantenobjekten

- Nichtlokalität: sie können über den gesamten Raum 'verschmiert' sein.
- Ganzheit: sie können voneinander "wissen".
- Spontaneität: Quantensprünge können ursachelos zufällig sein.
- Information als Wirkursache: es gibt Kausalität ohne Berührungskraft.
- Übergangswahrscheinlichkeiten: das System, in dem ein Quantenobjekt aktualisiert, beeinflusst die Wahrscheinlichkeit der Werte, die es annehmen kann.
- Vorausplanung: die virtuellen Zustände sind ein Raster für alle möglichen Entwicklungen.

Die Potentialität ist offensichtlich eine ganz andere Welt mit eigenen Gesetzmäßigkeiten, und das Faszinierende ist, dass diese "andere Welt" ganz unmittelbar verwoben ist mit unserer Aktualität, wie zwei Seiten eines Blattes. Unsere Welt, in der alle Dinge getrennt erscheinen, in der auch wir uns als einzelne Körper getrennt von anderen erfahren, und in der lange Wirkungsketten mühsam Information von Einem zum Andern transportieren, diese unsere Welt ist nur ein Aspekt von Allem-was-ist. Der andere, ganzheitliche Aspekt ist eine unmittelbar darin "versteckte Wirklichkeit" (Schäfers Buchtitel), die auf vielerlei Weisen den Gang der Dinge bestimmt, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Hierzu gehören auch die i.F. beschriebenen Ordnungsprinzipien der Natur.

Denn in unserer Aktualität können die atomaren Teilchen nicht all das tun, was sie auf Grund ihrer messbaren Eigenschaften gerne tun würden. Sie sind gewissen Ordnungsprinzipien unterworfen, und es ist eine viel zu wenig beachtete Tatsache, dass diese Ordnungsprinzipien eben deshalb, weil sie nicht durch die Eigenschaften der Teilchen erklärt werden können, nichtmaterieller und somit ganz allgemein "geistiger" Natur sind.

Ordnungsprinzipien: geistige Wirkkräfte

Der Brockhaus und Wikipedia sagen: "Nach ihrem physikalischen Ursprung lassen sich alle Kräfte auf die mit den fundamentalen Wechselwirkungen verbundenen Grundkräfte zurückführen, zu denen die Gravitation, die elektromagnetische und die starke Wechselwirkung (einschließlich der Kernkräfte) sowie die schwache Wechselwirkung gehören." Das heißt: Alle Kräfte werden von den physikalischen, messbaren Eigenschaften der Teilchen verursacht, also wesentlich von Masse, Ladung und Magnetismus. Der Ausdruck "alle Kräfte" ist jedoch falsch!

Schlagen wir mit einem Hammer auf einen Nagel, dann dringt der Nagel nicht ins Eisen ein, sondern er zerreißt das Holz oder er verbiegt sich. Nun wissen wir, dass - wie bekannt - zwischen den Atomen eines Moleküls und sogar zwischen den Atomkernen und den ihn umgebenden Elektronen riesige Leerräume existieren. 99,99% des Raumes im Hammerkopf ist leer. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass beim Schlagen zwei Atomkerne oder zwei Elektronen von Hammer und Nagel aufeinander treffen. Neutrinos zum Beispiel fliegen aus dem Kosmos durch die Erdkugel hindurch, und nur ein winziger Bruchteil kollidiert dabei mit Teilchen der Erde. Wieso dringt der Nagel nicht wie Neutrinos in den Hammer? Und wieso fällt mein Laptop nicht durch die Tischplatte in die Erde hinein? Welche Kraft hindert ihn daran? Diese Kraft ist das von Wolfgang Pauli entdeckte

Ausschlussprinzip: Zwei Elektronen, die die selbe Orbitstruktur bzw. die selben Zustände haben, dürfen bzw. können nicht den selben Raum einnehmen. Da bereits die ersten Elektronen aller Atome alle den kugeligen Zustand "1,0,0" haben (s. oben bei "Materie"), können keine zwei Atomsysteme den selben Raum einnehmen. Wenn bei großer Nähe die Orbits ihrer Elektronen zusehr ineinander fließen, dann stoßen sie sich ab. Autos schieben die Luft beiseite, Nägel zerreißen Holz, Bohrer zerspanen Stahl usw. Diese Abstoßung äußert sich in einer unglaublich starken mechanischen Kraft. Sie wirkt so stark und so absolut, dass es kein physikalisches Maß für diese Kraft gibt. Sie ist da, und sie wirkt absolut unüberwindbar.

Was ist das Wesen dieser Kraft?
- Sie hat kein Feld und damit keine Elastizität, keine Entfernungsabhängigkeit. Sie wirkt ab einer bestimmten, nicht genau definierbaren Entfernung sofort und absolut.
- Sie ist keine Wechselwirkungskraft, sie beruht nicht auf dem Austausch von Quanten wie alle anderen Kräfte. Sie wird deshalb auch "Prinzip" genannt: Ausschlussprinzip.
- Sie beruht auf dem Orbitzustand der Elektronen, also auf ihrem Sein in der Potentialität als unendlich ausgedehnte Wahrscheinlichkeitswelle. Nirgends zeigt sich die wirkende Realität der Wahrscheinlichkeitswelle so real und für jedermann alltäglich spürbar wie in diesem Prinzip.

Aus diesen Gründen ist das Ausschlussprinzip keine materielle Kraft. Es wirkt zwar in der Materie, geht jedoch nicht von den wechselwirkenden Eigenschaften der Teilchen aus und wirkt nur in der Potentialität. Es ist eine den Quantenobjekten zugehörige Eigenschaft, die nicht messbar und damit nicht physikalisch und auch nicht erklärbar ist. Sie ist immateriell. Das Ausschlussprinzip ist nach Schäfer "ein rein geistiges Prinzip" und ein Beispiel dafür, dass "Geist ebenso wirklich ist wie die materielle Welt, aber unabhängig von ihr und fähig, auf sie einzuwirken".

Das Ausschlussprinzip ermöglicht die Individualität der Elektronen und Protonen, denn ein Zusammenfall würde zu Teilchen mit doppelter Masse und doppelter Ladung führen (bei Photonen ist das möglich). Die abgegrenzte Dinghaftigkeit der Atome und damit aller Dinge beruht auf diesem Prinzip, ebenso aber auch die Verschiedenartigkeit der chemischen Elemente und damit die Vielfalt der Welt. Schäfer: "Das Unvermögen von Atomen, gleichartige elektronische Zustände in ihrem System gelten zu lassen, ist die Grundlage für die sichtbare Ordnung der Wirklichkeit. Aus dem Pauli-Prinzip ergibt sich, dass ein (bei einer Molekülsynthese neu hinzukommendes) Elektron sozusagen weiß, welche Zustände besetzt sind und welche nicht. Es ist ein rein geistiges Prinzip." (Zitat Schäfer)

Die Erhaltungssätze, z.B. der Satz von der Erhaltung der Energie, sind ein weiteres Ordnungsprinzip. Im Teilchenzoo herrscht ein quirliger Gruppentanz von realen und virtuellen Teilchen. Quanten teilen sich fortwährend, sie haben keine Langzeitidentität. Ein Elektron hoher Energiestufe kann sich bei einem Quantensprung in drei virtuelle Photonen verwandeln, wovon zwei sich wieder in ein Elektron mit Ursprungsmasse und -ladung aber niedrigerer Energie verwandeln und eines in ein reales Photon mit der restlichen Energie. Dabei können die Erhaltungssätze für Energie, Masse und Ladung kurzzeitig übertreten werden, weil die Zeiträume so kurz sind, dass "es niemand wissen kann" (Schäfer). Über diese Kurzzeittransformationen hinweg gelten jedoch die stabilisierenden Erhaltungssätze. Bei diesen Umwandlungen sind die Teilchen - wie beim Ausschlussprinzip - nicht Träger der Erhaltungsprinzipien, sondern sozusagen ihre Opfer. Die Erhaltungssätze sind somit ein weiteres immaterielles, geistiges Prinzip.

Auch der Psi-Funktion bzw. den Übergangswahrscheinlichkeiten, die aus virtuellen Zuständen und raumzeitlichen Möglichkeiten die aktuale Realität herbeiführen, muß eine lenkende Kraft inhärent sein, eine Prinzip, sozusagen das "PSI-Prinzip", das nichts mit den bekannten physikalischen Kräften zu tun hat.

Alle diese Ordnungsprinzipien sind nicht ableitbar aus den messbaren Eigenschaften der Quanten, sondern sie garantieren ihre für uns erfahrbare Realität. Sie lassen sich mathematisch auf Symmetrien und Antisymmetrien zurückführen (Wikipedia). Dieses "Noether-Theorem" kann somit als ein erster Ansatz für eine meta-physikalische Theorie geistiger Wirkkräfte angesehen werden. Es erscheint sinnvoll, aus dieser Sicht die Welt geistiger Wirkkräfte als ebenso komplex anzunehmen wie unsere Welt materieller Teilchen und ihrer Wechselwirkungskräfte.

... ... Aus urheberrechtlichen Gründen kann ich nicht weiter zitieren. Ich verweise deshalb nochmals auf das Buch "Versteckte Wirklichkeit" von Lothar Schäfer. Dies betrifft insbesondere Stichworte wie
Evolution, Prädarwinismus, Bewusstsein, Exozytose, Kategorien geistiger Wirkkräfte, Werte und Religion, jeweils im Rahmen der dualistischen Interpretation Lothar Schäfers.

Auch im Buch zur Webseite finden Sie den vollständigen Aufsatz.
Ebenfalls verweise ich auf die Webseite Erklärungsmodelle.