Rudolf Steiner


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Rudolf Steiner wurde durch seine Vorträge und die Gründung der Anthroposophie ein bedeutender und bis heute einflussreicher Gegenpart zum wissenschaftlichen Materialismus seiner Zeit. Steiner vertrat zunächst überzeugt in vielen Vorträgen die materialistisch-atheistische Lehre von Ernst Haeckel. 1903 übernahm er in einer radikalen Kehrtwendung von Annie Besant die Weisheitssammlung der Helena Blavatsky.

Ab da konnte der zuvor verarmte Steiner von Vorträgen und Büchern recht gut leben. Das mahnt zur Vorsicht. Ich nehme aber trotzdem an, dass der eigentliche Impuls seiner Kehrtwendung die Lehre der Blavatsky war, die ihn mehr überzeugte als der wissenschaftliche Materialismus. Die Quellen dieser indischen Weisheiten, die auch heute noch bei vielen Anhängern östlicher Gurus und ihrer westlichen Schüler sehr beliebt sind, liegen allerdings im historischen Dunkel und haben aus Sicht heutiger Offenbarungen keine Überzeugungskraft mehr.

Steiners eigene Erkenntnisse sind keine Offenbarungen! Steiner sagt ausdrücklich, seine Erkenntnisse seien immanent, nicht transzendent, sie seien beschränkt auf das, was "auf sich selbst gestellten menschlichen Erkenntniskräften zugänglich ist". Entsprechend fehlerhaft sind sie, z.B. seine Theorie über Atlantis.
Sein Erkenntnisweg ist meditativ-intuitives Nachdenken. Sätze wie „Der beste Erkenntnisweg wird immer der sein, welcher zur übersinnlichen Welt durch Verstärkung oder Verdichtung des Seelenlebens mittels innerer Versenkung gedankenkräftig oder empfindungskräftig führt ...“ sind angesichts heutiger Wortoffenbarungen reine Sprechblasen.

Dass Steiner seine Lehre als Wissenschaft bezeichnet, ist rhetorisch weit übertrieben. "Seelisch-intuitive Erkenntniskräfte" braucht zwar jeder Wissenschaftler auch, dann aber macht er Experimente und denkt logisch-deduktiv. Für Erkenntnisse mit privatem Charakter mag das genügen, nicht jedoch als Grundlage einer Lehre für eine Glaubensgemeinschaft.

Aus heutiger Sicht ist grundsätzlich richtig u.a. die von Steiner aus dem Indischen übernommene Lehre über die Reinkarnation und die Seelenkörper sowie die zentrale Bedeutung Christi. Die Lehre von Atlantis und sich allmähich verdichtetenden vormateriellen Welten ist schlicht falsch. Aber bezüglich der Reinkarnation kennt seine Gemeinschaft leider nicht die heutige Ansicht Gottes, siehe Reinkarnation.

- Wikipedia-Artikel hier.